Zeit für Genuss

Sonst war der Herbst für mich die Jahreszeit, die nach dem großen Jahresurlaub kam und während der man im Dunkeln aus dem Haus ging und im Dunkeln wieder nach Hause kam.

Ha! Das hat sich geändert! Herbst ist super! Es ist alles so schön bunt, man kann den Kinderwagen durch raschelndes knöchelhohes Laub schieben...

... die Sonne genießen und wenn man ein wenig fröstelnd wieder zuhause angekommen ist, einen heißen Tee trinken und schnell noch ein paar Apfeltaschen backen.

Ich glaub, ich hab eine neue Lieblingsjahreszeit!

Entschleunigung

Geschirrspüler ausräumen, Wäsche waschen. Endlich die Herbstdeko rauskramen. Bügeln. Die neue Hose, die per Post kam, anprobieren. Essen kochen. Ein Päckchen für eine liebe Freundin zusammenstellen. Die ollen Beckenbodenturnübungen machen.

Hab ich was davon geschafft? Nein. Ich habe mit meinem Sohn gekuschelt, ihn getröstet, ihn gefüttert. Wir haben zusammen doofe Pupsis weggeatmet, den Blättern beim runterfallen zugeguckt und er hat ganz alleine einen kleinen Ball festgehalten.

Wen interessiert schon der Haushalt?

Wir sind Nobelpreisträger!

Was soll man denn davon halten? Als artige Steuerzahlerin und Europäerin, geh ich einfach mal davon aus, dass auch ich den Friedensnobelpreis gewonnen hab. Zumindest zu 1/502,5 Millionstel. Ist ja auch ein Ding, dass Deutsche für ihren Beitrag zum Frieden gelobt werden. Naja, da freuen wir uns doch drüber!

Manchmal würde man doch gerne in die Zukunft schauen... gerade, weil ich mich mit den verschiedenen Optionen für ein Sparkonto für unseren Sohnemann schlau mache. Es scheint tatsächlich Sinn zu machen, jetzt schon eine Rentenversicherung abzuschließen. Sind ja schließlich nur noch ca. 66 Jahre und 9 Monate bis Aaron dann 2079 auf Rente gehen kann. Verrückt, oder? Ob Europa dann immer noch so friedlich ist? Na, ich werd das dann von meinem kleinen Wölkchen aus beobachten!

Früüüüüüher....

.... hatte man Tagebücher mit einem ordentlichen Schloß dran und hat dort alle möglichen (und manchmal auch unmöglichen) Dinge reingeschrieben. Die Zeiten ändern sich und es gibt Blogs. Braucht man die? Möchte man dem bösen Internet mitteilen, was man so denkt und macht? Wohlmöglich liest das dann noch einer ;-)

Nach einigem Grübeln habe ich mich für "ja" entschieden ... vermutlich interessiert es eh kein Schwein und falls doch, ist es eine gute Möglichkeit die Family in Übersee und liebe Freunde die man vielleicht nicht so häufig sieht, an unserem Leben teilhaben zu lassen. Schließlich muss ich mich in meinem neuen Job als Hausfrau & Mami noch ein bisschen einfinden und ab und an einfach mal ein paar Gedanken loswerden - und das zu Zeiten, wo viele vielleicht grad nicht so kommunikationsfreudig sind.  

Na dann: Auf in's Gesabbel über tagtägliche Begebenheiten, Ärgernisse und Freuden! Ich bin gespannt, was dabei raus kommt :-)