Freitag, 19. September 2014

Knit alone #4

Kennt Ihr schon Egon? Egon ist mein selbstpersönlicher Schweinehund. In meiner Vorstellung sieht er ein bisschen aus wie eine Bulldogge. Die meiste Zeit führen wir beide ein glückliches Leben miteinander - jeder darf mal ein bisschen bestimmen, aber die meiste Zeit verbanne ich Egon in sein Körbchen in der letzten Ecke meines Hirns, während ich mental die Ärmel hochkrempel und die nächste Aufgabe angehe.

Und dann? Dann gibt es manchmal Zeiten im Jahr, da hat Egon auf einem Superman-Heft geschlafen, krabbelt aus seiner Ecke, schubst meine guten Vorsätze, meine Motivation und Tatkraft zur Seite und macht es sich in meinem Bewusstsein so richtig gemütlich. Fläzt sich dahin, verbellt alle sinnvollen Aktivitäten und gibt keine Ruhe, bis ich faul auf der Couch sitze. Besonders gerne nutzt er dafür Zeiten in denen ich sowieso nicht so fit bin und sich die Gegenwehr in Grenzen hält.

Diese Woche zog sich wie Kaugummi. Viel zu tun im Büro, ein paar private Pflichttermine, Nachmittagsgartenbespaßung mit Mausepaulchen - die Tage waren lang und meine Abende sehr kurz und faul. Ich komme dann manchmal in so eine Spirale rein - faul, platt und unmotiviert und dann noch gnatschig, weil das so ist und ich mich über mich selbst ärger. Gestern hatte ich die Nase voll. Ich hab mir mein Strickzeug geschnappt und habe mir selbst mindestens drei Runden stricken auferlegt. Nach einer sehr mühsamen ersten Runde flutschte es tatsächlich ganz gut und - tadaaaa- ich bin glatt mit dem Rumpf soweit fertig geworden. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem die Ärmel dann ansetzen. Jetzt kann ich also mit den Ärmeln starten und habe noch ein bisschen Hoffnung, dass ich den Pulli doch noch bis zu meinem selbstgesetzten Ziel Anfang November fertig kriege. Und gleich konnte ich ein bisschen zufriedener ins Bett gehen.

Egon schmollt - er fand die letzten drei Wochen wohl sehr gemütlich. Noch weigert er sich, endgültig in sein Körbchen  zurück zu kehren und Ruhe zu geben. Aber ich bleibe hartnäckig und freue mich auf ein Wochenende mit der richtigen Mischung aus Gammeln, entspannen und schaffen ;-)

Verlinkt beim Freutag.

5 Kommentare:

  1. Ich glaube fast so einen Egon hat wohl jeder hinten in der Ecke sitzen.... mal nur als kleinen Pinscher - dann ist er mal so groß wie ein Dobermann... :-)
    Du machst es doch richtig... nicht unterkriegen lassen ;o))
    LG Doris von wiesennaht, die auch gerade ihren inneren Egon versucht zu bezwingen (bäähhh Gartenarbeit!!)

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  2. Es ist herrlich, deine Texte zu lesen, ich amüsiere mich köstlich, und irgendwie kommt einem so maches bekannt vor, als würde von einem selbst gesprochen. Ich wünsch dir ein ganz doll passendes "Nina-Wochenende". LG Ramönchen

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  3. ich stimme meiner ramses zu ;-) deine texte sind der hammer! man kann sich bei dir auch immer alles total bildlich vorstellen und muss dann erst recht schmunzeln ^^ hab ein entspanntes wochenende, wo du bisschen das tun kannst, was du dir vorgenommen hast - ohne egon :P

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  4. Mein Schweinehund heißt Bob! Ich mag den Namen und muss immer lächeln, wenn ich ihn höre. Ich dachte mir, dass es sinnvoll wäre, dem doofen Schweinehund einen lustigen Namen zu geben, um ihn zu nicht ganz ernstnehmen zu müssen. Klappt aber nicht immer... Leider!

    Aber irgendwann kriegen wir das mit dem "Körbchen" hin, da bin ich mir sicher! :-)

    Wünsche Dir noch einen wunderschönen Sonntag!

    Liebe Grüße
    Nicole

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  5. Danke schön Ihr Lieben :-) Egon und ich haben am Wochenende eine friedliche Koexistenz geführt und so langsam findet er sich damit ab, dass er wieder kürzer treten muss ;-)

    Liebe Grüße, Nina

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